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Natürlich gibt es über eine Verbindung, die - wie Teutonia - so viele Jahre alt ist, viel Interessantes zu erzählen, doch wer uns noch nicht kennt, dem kann die folgende Kurzfassung unserer langen Geschichte einen Einblick in die Vergangenheit der Teutonia geben.

Am 22. November 1876 gründeten zehn Schüler des heutigen Akademischen Gymnasiums Innsbruck die Verbindung Teutonia. Sie wollten auch über ihre Schulzeit hinaus miteinander befreundet bleiben und sich regelmäßig treffen. Da es Schülern jedoch damals aufgrund des sogenannten Koalitionsverbotes untersagt war, sich zusammenzuschließen, mussten die ersten Teutonen ihre Zusammenkünfte geheim halten, denn sonst drohte ihnen ein Schulverweis oder Schlimmeres.

Mitte der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts sollte es erneut zu Problemen kommen. Nachdem einige Lehrer bereits seit Wochen mobil gemacht und das Verbot von Verbindungen betont hatten, sowie mit Nachsitzen, Schulverweis und Hölle gedroht hatten, erfuhr einer der Teutonen, dass der Direktor alle Schüler auf ihr Ehrenwort – und das war damals noch etwas wert – schwören lassen würde, dass sie keiner Verbindung angehörten. Daraufhin versammelte man sich kurzerhand und löste die Verbindung vorübergehend auf. So musste keiner lügen, wenn er sagte, er sei nicht Mitglied einer Studentenverbindung. Durch diesen klugen Schachzug blieben vielen jungen Teutonen manche Probleme erspart. Bereits ein halbes Jahr später hatte sich die noch junge Teutonia „wiedergegründet“ und war lebendig wie nie zuvor.

40 Jahre später sollten in den 1930ern erneut dunkle Wolken über Österreich aufziehen. Bereits am 16. Mai 1933, fünf Jahre, bevor Hitler in Österreich einmarschieren sollte, fasste das „Parlament“ der Teutonia den Beschluss, dass KEIN Teutone Mitglied der NSDAP sein durfte. Bereits zu diesem Zeitpunkt erkannten die katholischen, österreichtreuen Teutonen, dass Hitlers menschenverachtende, rassistische, egalitäre Ideologie ein Feind des Christentums und des gesunden Menschenverstandes war. Dafür sollte sich Hitler später revanchieren, indem er alle Studentenverbindungen - auch Teutonia - auflösen ließ und verbot.

Doch mit seinem Versuch, die Studentenverbindungen zu unterdrücken, sollte Hitler keinen Erfolg haben. Bereits im Juli 1945, kurz nach der Befreiung vom Nazi-Regime, gründete sich die Verbindung offiziell wieder, nachdem sie ihre Veranstaltungen während des zweiten Weltkrieges versteckt in Privatwohnungen abhalten hatte müssen.

Die folgenden Jahre sollten weniger gefährlich, aber nicht minder ereignisreich sein: Im März 1963 wurde Teutonia sesshaft und ließ sich in ihrem heutigen Heim, der Fallmerayerstraße 6 nieder.

13 Jahre später feierte die gute, mittlerweile alte Teutonia dann bereits ihren ersten dreistelligen „Geburtstag“ – ihr 100. Stiftungsfest.

So ist eines der Highlights in unserem Programm neben traditionellen-studentischen Veranstaltungen, Diskussionen, Partys und Ausflügen eine Reihe von Kulturevents wie Ausstellungen, Literaturabenden und Vorträgen, zu denen auch mal die Bürgermeisterin vorbeikommt um in lockerer Atmosphäre etwas zu plaudern und über Kunst und Kultur zu fachsimpeln.

Wie man also sieht, war Teutonia seit ihrer Gründung immer kontrovers, immer anders und immer unkonventionell. Dabei vielleicht manchmal unzeitgemäß, jedoch nie von gestern, sondern ganz im Gegenteil, oft sogar ihrer Zeit voraus.