Dass ein Semester mit einer Kneipe abgeschlossen wird, entspricht der couleurstudentischen Tradition. Wenn ein Teutone aus Tirol bei der Kartellführungsschule des MKV einen Thuiskonen aus Wien kennenlernt und beide sich anfreunden, kann aus einer Abschlusskneipe gleich einmal eine Kreuzkneipe - eben mit der Thuiskonia Wien - werden. Insbesondere, wenn der Vater zweier Thuiskonen ein Urphilister der Cimbria Innsbruck ist.
Unsere Kartellbrüder aus Wien nutzten eine Couleurfahrt nach Tirol, um zunächst am Freitag mit unserem Senior Radetzky - der übrigens in seiner Freizeit in einer Schischule tätig ist - Schifahren zu gehen. Am Samstagnachmittag fungierte Bbr. Rho als Stadtführer und bot den Wiener Gästen einen Einblick in die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten unserer Landeshauptstadt. Nach einem Abendessen gesättigt fanden sich dann vier junge Thuiskonen in Begleitung von Kbr. Caligula von der Cimbria Innsbruck, Vater zweier Thuiskonen, und eines weiteren Cimbern auf der Teutonenbude ein.
Die Kreuzkneipe startete mit etwas "cum tempore". Senior Radetzky und der Fuchsmajor der Thuiskonia Trajan schlugen eine mit viel Gesang ausgestaltete und mit dem "Alten Comment" gewürzte Kneipe. Die Liedauswahl bot Gelegenheit, unter anderem auch nicht so oft Gesungenes darzubieten - was gleichzeitig aufzeigte, dass regelmäßige Gesangesconvente durchaus ihre Berechtigung haben können. Zum Glück ist ein solcher - gemeinsam mit unserer Tochterverbindung Andechs - schon angedacht. Bbr. Idefix kommentierte schmunzelnd, es gebe schon einen Grund, warum es früher immer einen Cantor gegeben habe. Die Lieder wurden jedenfalls von der Corona mit viel Inbrunst interpretiert. Bemerkenswert, wie viele unterschiedliche Melodien ein einziger - nicht so populärer - Cantus bisweilen aufweisen kann! Musikalisch gefestigte Felsen in der Brandung der Vieltonalität - wie etwa unser Bbr. Elrond als begabter Kistenschinder, der manches Lied kundig begleitete, - drangen nicht immer durch. Schlussendlich fand so mancher Kneipant dann seine individuelle Lösung, was ein vielschichtiges Klangbild ergab. Der guten Laune tat das natürlich keinen Abbruch, im Gegenteil.
Ein Highlight dieser Kneipe war der Bierschwefel, zu dem Nerestro und Aljoscha vom Präsidium eingeteilt wurden. Die beiden Bundesbrüder - jeweils bekennende Bierschwefel-Debütanten - mussten sich dem Thema widmen, warum Bbr. Flavius - nach Idefix - sodann der nächste Doctor cerevisiae Teutoniae werden solle. Dass - und vor allem wie - Nerestro und Aljoscha dieses Ansinnen mit feinem Humor begründeten, zeugte von der hohen Wertschätzung, die unser - leider an der Teilnahme an der Kneipe verhinderter - Flavius genießt.
Nach dem Inoffizium fand man sich zum gemütlichen geselligen Austausch an der Bar ein. Hier wurden noch Würstel mit Semmeln kredenzt - letztere nach dem Aufbacken im etwas eigenwilligen Backrohr mit leicht höherem Bräunungsgrad. Vereinzelte zaghafte Hinweise auf die fortgeschrittenere Semmelfärbung wurden von Barwart Klee mit dem lapidaren Hinweis, das gehöre so, beiseite gewischt. Und alles ging gut aus... 😉
Euer
Artus, Phil-x