Seit nunmehr 29 Jahren veranstaltet die Katholische Mittelschulverbindung Teutonia im Zentrum von Innsbruck Kulturtage, die nicht mehr aus dem städtischen Kulturleben wegzudenken sind. Im Rahmen einer Ausstellung, die sich über rund zwei Wochen erstreckt, werden jedes Jahr Konzerte, Lesungen, Weinverkostungen und Diskussionen, für jedermann zugänglich, angeboten.
Im Mittelpunkt der Eröffnung der 29. Kulturtage am 6. April stand die Ausstellung der bekannten Tiroler Künstlerin Patricia Karg. Mit ihren Lichtbildern, die von der Technik einzigartig sind, erzeugt sie für den Betrachter ein optisches Erlebnis. Der Organisator der Kulturtage, Kulturreferent Dr. Andreas Wieser, würdigte nicht nur die Bilder, sondern die Künstlerin selbst als „Kunstwerk“, aufgrund ihrer bodenständigen, sympathischen und selbstkritischen Art und Weise. Für die Aktivitas der Verbindung sprach Alexander Szabo.
In ihren Eröffnungsworten, hob die Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck, Frau Mag. Christine Oppitz-Plörer, die mit Gemeinderätin Dipl. Ing. Daria Sprenger, gekommen war, das gesamte Wirken der katholischen Mittelschulverbindung Teutonia, das sich besonders in den Kulturtagen widerspiegelt, hervor. „Die Kulturtage“, so Oppitz-Plörer wörtlich, „haben eine lange Tradition. Der Bogen spannt sich von Kultur, Politik, Literatur, Musik bis hin zur Kulinarik. Sie verbinden viele Menschen, Interessenten, Kulturbeflissene und Studenten, was für unsere Gesellschaft wichtig ist“.
Sodann konnten sich die zahlreich erschienenen Gäste von der Ausstrahlung und vom Charm der Künstlerin Patricia Karg und ihrer lichtvollen Kunstwerke überzeugen. Karg arbeitet mit Holz, Stein, Kunststein, Bronzeguss, Eisen und Glas. Sie malt mit Acryl, Öl, Aquarell und macht Grafik. Ihr künstlerisches Motto ist: „Durch meine Arbeit möchte ich den Geist der Menschen erbauen und weiten. Meine Werke sollen Nahrung für die Seele sein.“
Während sie einen Teil ihrer Werke in einer Lichtbilderserie zeigte, erklärte sie: „Ich bevorzuge die Lichtkulisse und arbeite seit über 30 Jahren als Künstlerin, wobei das Thema „Licht“ ständig präsent ist. Und genau die Szenerie Licht und Farbe spielt in meinem Haus eine große Rolle. Licht in ständig wechselnden Farben durchflutet die Innenräume genauso wie die Fassade“. In diesem Zusammenhang erwähnte die Künstlerin die Bedeutung des Lichtes in ihrem Alltag. Sie sprach über das Ewige Licht in unseren Kirchen, das auf die Präsenz Gottes hinweist. Auch bei einem Urnengrab kommt durch ihr künstlerisches Schaffen Licht zum Ausdruck, das Hoffnung vermittelt, und Patricia Karg dazu:“ Das ist mein Anliegen!“
Aktiv wirkt sich ihre künstlerische Lichtdarstellung beispielsweise in einem Bild, das eine Holzbank zeigt, wobei sich das Holz langsam auflöst und zu leuchten beginnt. Zu ihrer Arbeitsmethode sagte Patricia Karg: „Erst im Nachhinein weiß ich, dass sich etwas anderes ergibt!“ Und dann weiter: „Mein Atelier ist lichtdurchflutet, die Farblichkeit bestimmt meinen Alltag. Mich interessiert, wie mein Auge auf Licht reagiert. Die Beweglichkeit ist für mich wichtig, Körper, Geist und Seele sind meine Arbeitsbegriffe, die zugleich mit Licht, Raum und Zeit zueinander eine völlig neue Dimension im Wirken von Bildern darstellen.
Besondere Qualität in diesem Sinne hat Kargs Bild in der Emmauskirche in Völs bei Innsbruck, das im Bild selbst mehrere Bilder ausstrahlt, so auch die Versammlung der Jünger um Christus.
"Frei von Schuld" ist der Titel des großen und beeindruckenden Lichtbildnisses, das die Künstlerin sodann unter großem Beifall ihres Auditoriums enthüllte.
Abschließend sagte Patricia Karg: „Ich habe vor Beginn meiner jeweiligen Arbeit immer Ideen und Vorstellungen, die dann ganz stark sind, wenn Licht dazu kommt. So bin ich immer überrascht über meine Werke, und das auch noch nach über 30 Jahren!“
Teutonias Kulturtage dauern jeweils bei freiem Eintritt und mit Beginn um 19.00 Uhr bis 14. April. Weitere Programmpunkte sind am 10. April eine Podiumsdiskussion zur Innsbrucker Gemeinderatswahl, ein Konzertabend mit Schülern des Akademischen Gymnasiums am 13. April und eine Weinverkostung am 14. April mit dem Motto: "Der Duft des Weines". Die an diesem Abend präsentierten Weine aus der Kellerei von Braunbach kommen aus dem idyllisch gelegenen Hof des Deutschen Ordens in Siebeneich.
Dr. Heinz Wieser